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Krankheitsbilder in Gruppen

So unterschiedlich die verschiedenen Formen von Rheuma auch sind, eines ist allen gemeinsam, der Schmerz an Muskeln, Bändern, Sehnen, Gelenken oder der Wirbelsäule.  

Nach einer modernen Definition spricht man von Rheuma, wenn die Erkrankung

    den Bewegungsapparat (Muskeln, Sehnen, Knochen, Bänder, Muskelhüllen) angreift
    Schmerzen verursachen 
    die Beweglichkeit eingeschränkt 
    und möglicherweise auch innere Organe in Mitleidenschaft zieht.


Um die Vielzahl der möglichen Erkrankungen zu ordnen unterteilt man sie in vier Untergruppen:

  1. entzündlich-rheumatische Erkrankungen
  2. degenerativ-rheumatische Erkrankungen
  3. Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
  4. chronisches Schmerzsyndrom / Weichteilrheuma

Die rheumaähnlichen Erkrankungen wie Gicht oder Osteoporose gehören streng genommen nicht dazu. Doch weil die Beschwerden sehr ähnlich sind, werden sie hier kurz mit beschrieben. 

Bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems vor, die sich gegen den eigenen Körper gerichtet hat. 
Das eigene Abwehrsystem erkennt nicht mehr den Unterschied zwischen körperfremden und körpereigenen Substanzen und Strukturen. Diese Fehlinterpretation des Immussystems führt zu typischen Entzündungszeichen wie Schmerz, Überwärmung, Rötung, Schwellung und Funktionsbeeinträchtigung der entzündeten Körperregionen. Betroffen sind Gelenke, Sehnen, Haut, Bindegwebe manchmal auch Organe wie Herz, Niere oder das Herz-Kreislauf-System.

Typische entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind: 
     rheumatoide Arthritis (Gelenkentzündung) 
     Morbus Bechterew (Wirbelsäulenentzündung) 
     Psoriasis Arthritis (Autoimmunerkrankung) 
     Kollagenosen  = SLE (systematischer Lupus erythematodes) 
                        = Sjörgren Syndrom 
                        = Sklerodermie 
                        = Dermatomyositis / Polymoysitis 
     Vaskulitiden (Entzündung der Blutgefäße) 
     juvenile idiopathische Arthritis (bei Kindern und Jugendlichen)

Schnelles Handeln ist jetzt besonders wichtig sonst verursachen die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen irreparable Schäden.

Rheumatoide Arthritis
Die häufigste entzündliche Rheumaform ist die rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt.
Die Krankheit kann in jedem Alter ausbrechen, meist beginnt sie bei Frauen ab dem 50. Lebenjahr, bei Männern ca. 10 Jahre später. Frauen sind drei Mal häufiger betroffen als Männer. Erkranken Kindern, nennt man dies juvenile idiopathische Arthritis. 
Diese rheumatoide Arthritis beginnt mit einer Entzündung der Gelenkinnenhaut, die auf Knorpel, Bänder und Knochen übergreifen kann. In der Regel sind mehrere Gelenke betroffen, häufig die kleinen Gelenke an den Fingern und Zehen. Meist parallel in beiden Körperhälften schwellen zu Beginn der Erkrankung die Gelenke an, sind überwärmt und schmerzen. In der frühen Form leiden Betroffene unter morgendlicher Steifigkeit, wobei sich im Laufe des Tages die Beweglichkeit wieder verbessert. Breiten sich unbehandelt die Entzündungen im Körper weiter aus, dann beschränken sich die Entzündungsherde nicht nur auf die Gelenke, sondern auch Sehnenscheiden, Schleimbeutel und Halswirbelsäule. Im weiteren Verlauf bilden sich die sogenannten Rheumaknoten an Fingern und Ellenbogen. 
Der Krankheitsverlauf der rheumatoiden Arthritis ist jedoch sehr individuell. Grundsätzlich gilt, je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen die Lebensqualität zu erhalten. Unbehandelt wird die Ausbreitung der Entzündungen fortschreiten und letztendlich zu einer Zerstörung der Gelenke führen.

Morbus Bechterew 
Die nach dem russischen Neurologen und Psychiater Wladimir Bechterew (1857 - 1927) benannte Erkrankung ist der Hauptvertreter aus der Krankheitsgruppe der entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen. 
Morbus Bechterew, auch unter dem Begriff Spondyloarthritiden mit ankylosierende Spondylitis bekannt. 
Die Krankheit äußert sich durch Schmerzen in der Wirbelsäule, die aufgrund von Entzündungen im Bereich der Kreuzbein-, Wirbel- und Darmbeingelenke oder Bandscheiben und Wirbelkörper verursacht werden. Die Schmerzen strahlen von dort - wie ein Ischiasschmerz - über den Po hinaus - ins Kniegelenk und bessern sich bei Bewegung. Aber auch dort, wo die Brust- in die Lendenwirbelsäule übergeht, entzünden sich die Wirbelgelenke bereits in frühen Krankheitsstadien. 
Bei etwa einem Drittel der Patienten kommt eine entzündliche Augenerkrankung hinzu. Bei fortschreitendem Verlauf kann Morbus Bechterew zu einer Versteifung der Wirbelsäule führen.
Männer sind von dieser Erkrankung häufiger betroffen als Frauen, meist liegt der Beginn zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Ähnlich wie bei der frühen Form der rheumatoiden Arthritis treten Beschwerden wie Schmerzen und Steifheitsgefühl nach der Nachtruhe auf und verbessern sich im Laufe des Tages. Für umfangreichere Informationen wechseln Sie hier zur Webseite der  Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.

Psoriasis Arthritis 
Die Psoriasis-Arthritis (Autoimmunerkrankung) gehört ebenfalls zur Gruppe der entzündlichen Gelenkerkrankung, und tritt bei ca. einem Drittel der Menschen mit Schuppenflechte auf. Die Psoriasis Arthritis beginnt meist erst nach jahrelangem Bestehen der Schuppenflechte, selten in Kombination oder vor der Hauterscheinung. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen, meist beginnt die Erkrankung zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr und verläuft chronisch in Schüben.
Schuppenflechten mit silbrig weißer Schuppung können sich  an verschiedenen Hautstellen bilden, gerne am behaarten Kopf. Manchmal versteckt hinter den Ohren oder am Bauchnabel. An den Nägeln können sich Vertiefungen oder gelbe Verfärbungen bilden. 
Die Symptome wie Morgensteifigkeit, schmerzende, geschwollene Gelenke ähneln der rheumatoiden Arthritis, allerdings betrifft die Psoriasis-Arthritis nur eine Körperseite. Neben den Gelenken können auch die Sehnenscheiden, die Knochenansätze der Finger oder Zehen, die Kniegelenke oder auch die Wirbelsäule betroffen sein. Bei einigen Menschen entzünden sich auch die Augen.

Kollagenosen 
Kollagenosen sind seltene Autoimmunerkrankungen bei denen das Immunsystem Antikörper gegen das Bindegewebe (Kollagen) bildet und dort chronische Entzündungen auslöst. Da Bindegewebe in vielen Organen wie Schleimhäute, Haut, Lunge, Herz oder Gefäße vorkommt, ist es typisch, dass diese gleichzeitig betroffen sind. Auch Blutgefäße können befallen sein. Die Erkrankung nimmt einen chronischen Verlauf. Frauen erkranken wesentlich häufiger als Männer, meist im mittleren Alter.

Zu den Kollagenosen gehören: 
    Sjögren-Syndrom 
    systemische Lupus erythematodes SLE 
    Sklerodermie / systemische Sklerose 
    Dermatomyositis / Polymyositis 
    Misch-Kollagenose

Das Sjögren-Syndrom greift die Speichel- und Tränendrüsen an und vermindert die Produktion der Flüssigkeiten. Das führt zu trockenen Augen mit Bindehautentzündungen und zu einem trockenen Mund. Im weiteren Verlauf werden auch andere Schleimhäute trocken (Atemwege, Scheide) und die Krankheit beeinträchtigt nicht nur die Drüsen, sondern den gesamten Organismus. 
Frauen erkranken zehn Mal häufiger als Männer an dieser Erkrankung.

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) wird häufig duch eine zunächst extreme Überempfindlichkeit bei Sonnebestrahlung bemerkt. Die Haut rötet sich nach einem Sonnenbad mehr als gewöhnlich und die Gelenke an den Fingern, Händen oder Knie schmerzen und schwellen an. Typisch ist der schmetterlingsförmige Hautausschlag im Gesicht, aber auch Gelenk- und Muskelschmerzen, sowie Gelenkentzündungen gehören zu den häufigsten Symptomen. 
Die Krankheit beginnt zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, wobei Frauen zenmal so häufig betroffen sind wie Männer.

Der frühe Krankheitsverlauf der systemischen Sklerose zeigt sich meist durch die Merkmale des Raynaud-Syndrom. 
Dabei verkrampfen die Blutgefäße in den Fingern, dies zeigt sich durch farbliche Auffälligkeiten. Die Finger werden erst weiß, dann blau, dann rot, wenn die Durchblutung wieder einsetzt. Die systemische Sklerose führt zu einer Verdickung und Verhärtung an den Händen und Füßen, so entstehen Pigmentveränderungen und Nekrosen. An der Gesichtshaut führt diese Verhärtung zu einem maskenhaften Gesichtsausdruck, die Mimik ist stark eingeschränkt. In schweren Fällen kann sich die Krankheit auch auf Lunge, Magen und Speiseröhre ausbreiten, seltener auf Herz und Nieren. 
Die Erkrankung tritt meist im mittleren Lebensalter auf und betrifft Frauen häufiger als Männer.

Die Polymyositis beschreibt eine Entzündung der quergestreiften Muskulatur, ist auch die Haut betroffen, spricht man von einer Dermatomyositis
Neben starken muskelkaterartigen Beschwerden lassen sich Knoten ertasten, die unter Druck schmerzen. Zu Beginn zeigt sich die Erkrankung an nur einzelnen Muskelgruppen, im weiteren Verlauf kann sie sich auf die gesamte Skelettmuskulatur ausbreiten. Neben stark muskelartigen Beschwerden können auch hier Gelenke, Lunge und Herz betroffen sein. 
Liegt neben den entzündlichen Prozessen der Muskeln auch eine Entzündung der feinen Blutgefäße in Haut und Muskulatur vor, so spricht man von einer Dermatomyositis.

Die Misch-Kollagenose vereint eine Sammlung von Symptomen einer systemischen Sklerose, eines Lupus und einer anderen Kollagenose in sich.

Vaskulitis / Vaskulitiden 
Die Vaskulitis bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, die anhand der Größe der beteiligten Gefäße, eingeteilt wird. Da der Körper von Blutgefäßen durchzogen ist, kann so auch eine Vaskulitis im ganzen Körper auftreten. 
Die Symptome unterscheiden sich nach Art und Ausmaß der Entzündung und können häufig sehr unspezifisch ausfallen. Durch die verminderte Blutversorgung und Nährstoffaufnahme der Organe, kann sich diese Erkrankung anfänglich wie ein ganz normaler Infekt bemerkbar machen.

Rheuma bei Kindern
Noch immer assoziiert man Rheuma als eine Krankheit, die überwiegend altersbedingt auftritt. Kinder und Jugendliche können von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen sein, die mit unterschiedlichen Ausprägungen und Symptomen einhergehen. Bei Kindern trifft man in den meisten Fällen die chronische Gelenkentzündung "juvenile idiopathische Arthritis" an. Das Immunsystem ist außer Kontrolle geraten und bildet eine Abwehr gegen die körpereigenen Strukturen. Innerhalb der juvenilen idiopathischen Arthritis gibt es unterschiedliche Verläufe und Formen, sowie Ursachen und Symptome. Mehr dazu finden Sie in einer weiteren Themenseite. 

Diese nichtentzündliche Form des Rheuma beruht auf der Abnutzung oder altersbedingte Veränderung des Gelenkknorpels. Bei fortschreitendem Knorpelverlust fehlt die Geleitfläche im Gelenk, so reibt Knochen auf Knochen. Man spricht von einer Arthrose.
Bei Belastung der betroffenen Gelenke treten starke Schmerzen auf und die Bewegungsfähigkeit verringert sich mit fortschreitender Erkrankung. Charakteristisch ist auch die Steifigkeit der Gelenke und umgebenden Muskulatur am Morgen, die nach einigen Bewegungsübungen wieder zurück geht

Ursachen der Arthrose
Die konkreten Ursachen für eine Arthrose lassen sich sehr häufig nicht feststellen. Zum einen verläuft die Erkrankung schleichend, d.h. am Anfang bemerkt der Patient sie gar nicht. Erst wenn die Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit deutlich spürbar sind und die Schmerzen häufiger auftreten gehen die Patienten zum Arzt und eine Arthrose wird diagnostiziert. Häufig spielt eine Überlastung des Gelenks eine Rolle, die auf eine vielleicht schon lange zurückliegende Verletzung (z.B. Meniskusschäden) oder Fehlstellungen von Gelenken (z.B. durch X- oder O-Beine am Becken, Fehlstellung am Großen Zeh) zurückzuführen ist.
Neben diesen angeborenen Fehlstellungen können auch berufsbedingte Haltungsschäden bei gleichzeitig hoher Gewichtsbelastung (z.B. Bauberufe) zu Arthrosen führen. In moderne Zeiten stehen auch Computertastaturen im Verdacht Herbeden Arthrosen (Arthrosen der Fingerendgelenke) zu begünstigen. Aber auch extremes Übergewicht kann für das Auftreten von Arthrosen, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule (Spondylarthrose) verantwortlich sein.

 

Krankheitsbild der Arthrose
Ein gesunder Gelenkknorpel hat eine glatte Oberfläche. Bei einer Arthrose kommt es zunächst zu einer Verschmälerung und Auffaserung der Knorpelschicht und schließlich zum fortschreitenden Verlust des Knorpels an der Gelenkfläche. Da im Knorpel weder Blutgefäße noch Nerven verlaufen wird die Arthrose in diesem Stadium nur selten bemerkt. Ist der Knorpel an einzelnen Stellen im Gelenk komplett verloren gegangen, so reibt bei der Bewegung dieses Gelenkes Knochen auf Knochen. Dies führt zur Bildung von Knochengewebe an den Gelenkrändern, sogenannten Knochenausziehungen oder Osteophyten.

Eine Arthrose führt zu charakteristischen Schmerzen. Die Morgensteifigkeit und den Startschmerz sowie den belastungsabhängigen Schmerz bei längerer und belastender Beanspruchung der betroffenen Gelenke.
Die Morgensteifigkeit der Gelenke und umgebenden Muskulatur wie auch der Startschmerz lassen nach den ersten Bewegungen schnell nach, so dass sie die Bewegungsfähigkeit nicht zusätzlich einschränken. Dennoch sollten Sie gerade diese Schmerzen sehr genau beobachten, denn sie sind ein wichtiges Signal ob sich Ihre Arthose weiter verschlechtert hat. Die Belastungsschmerzen treten nach längerer Beanspruchung der Gelenke auf, beispielsweise im Knie oder in der Hüfte während eines längeren Spaziergangs oder in den Fingergelenken bei intensiver Computerarbeit. Auch eine besonders intensive Belastung kann zu Schmerzen führen, im Alltag häufig beim Treppensteigen, wenn Knie und Hüfte durch das Heben des Körpergewichtes besonders belastet werden.

Gegen den Arthroseschmerz unter Belastung hilft nur Entlastung und Ruhe. Hier unterschiedet sich die Arthrose eindeutig von der entzündlichen Arthritis, bei der die Schmerzen auch in Ruhe und sogar der Nacht andauern können. Bei einer Arthrose sind Ruheschmerz und Nachtschmerz selten und wenn sie auftreten deutet dies auf eine erhebliche Überlastung der Gelenke hin. Sie sollten dies als Warnsignal verstehen und sich und Ihrem Gelenken nicht so viel Anstrengung zumuten.

 

Krankheitsverlauf der Arthrose
Die Schädigung des Knorpelgewebes in den betroffenen Gelenken verläuft kontinuierlich. Auch die Beschwerden beginnen zunächst fast unmerklich. Je nach Wetterlage oder körperlicher Belastung sind sie störend oder kaum wahrnehmbar. Doch die Beschwerden treten immer häufiger auf und die Schmerzen werden immer heftiger. Hinzu kommt die typische Steifigkeit der Gelenke am Morgen. Für den Patienten ist dies ein schleichender Prozess. Der behandelnde Arzt stützt sich bei seiner Beurteilung des Krankheitsverlaufs auf die Beobachtung messbarer Veränderungen an den Gelneken und unterschiedet bei der Arthrose zwei Stadien:
1) Frühstadium (primäre Arthrose). Im Frühstadium ist oft eine kleine Fläche der schützende Gleitschicht im Gelenk geschädigt. Kurz darauf treten bereits unterhalb des erkrankten Knorpels erste Verdichtungen des Knochens auf. Sobald im Röntgenbild eine Knochenveränderung zu erkennen ist und bei entzündlich bedingter Schrumpfung der Gelenkkapsel, sprecht der Arzt von einer Arthrose.
2) Spätstadium (sekundäre Arthrose). Zwischen dem Früh- und dem Spätstadium können viele Jahre liegen. Viele Arthrosepatienten befinden sich deshalb in einem Zwischenstadium. Vom  Spätstadium der Arthrose spricht der Arzt, wenn der Gelenkknorpel in einzelnen Bereichen vollständig abgerieben und verschwunden ist. Hierdurch reibt der freiliegende Knochen direkt auf dem Knochen der Gegenseite. Auf den Röntgenbildern ist der Gelenkspalt deshalb nahezu verschwunden. Der Knochen ist wesentlich dichter und härter als beim gesunden Gelenk und hat das Gelenk hat keine Stoßdämpferfunktion mehr. An den Rändern der Gelenke sind große knöcherne Ausziehungen, sogenannte. Osteophyten zu erkennen. Diese verbreitern das Gelenk deutlich und die Knochenzacken können sich bei bestimmten Bewegungen auch berühren und lösen dann die Schmerzen aus.

 

Formen der Arthrose
Bei der Bezeichnung der verschiedenen Formen von Arthrose bezieht sich die Medizinische Fachsprache zumeist auf die betroffenen Gelenke. Wir geben Ihnen hier einen Überblick der häufigsten Arthoseformen und einen Hinweis auf die Risikofaktoren oder besonderen Belastungen, die zu den einzelnen Formen der Arthose beitragen können.

Gonarthrose – Kniegelenkarthrose
Ein Drittel der Über-60-Jährigen leiden unter einer Kniegelenkarthrose, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer.
Risikofaktoren sind eine X-Bein oder O-Bein-Fehlstellung oder eine Fehlstellung der Kniescheibe (Patella). Auch eine Fehlbelastung beim Sport kann zu erheblichen Schäden am Knorpel der Kniegelenke führen. Häufiger ist jedoch die übermäßige Belastung der Knie durch Übergewicht.

Coxarthrose – Hüftgelenkarthrose
Auch die Hüftgelenkarthrose ist eine sehr häufige Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Einzelne Studien gehen von 70% der Über-70-Jährige aus, deren Knorpelschicht im Hüftgelenk angegriffen ist. Nicht in jedem Fall müssen diese jedoch zu Beschwerden führen, weshalb die Zahl der erkannten Arthrosen deutlich geringer ist.
Über die Ursachen für eine Hüftgelenkarthrose ist wenig bekannt, häufig wird eine altersbedingte Abnutzung der Gelenke genannt. Seltener lassen sich vorausgegangene Verletzungen oder angeborene Fehlstellungen des Beckens als Ursache ausmachen.

Omarthrose – Schultergelenkarthrose
Eine Schultergelenkarthrose ist zumeist Folge einer Verletzung bei einem Unfall mit Beteiligung der Schultergürtels. Sie kann auch erst Jahre nachdem die Verletu´zung bereits ausgeheilt ist entstehen. Sehr selten kann auch eine familiäre genetische Veranlagung dafür verantwortlich sein.

Spondylose – Arthrose der Wirbelsäule
Die Spondylose* oder Spondylopathia deformans ist eine degenerative Skeletterkrankung. Darunter versteht man Erkrankungen, die mit einem alters- oder verschleißbedingten Umbau der Knochen und Gelenke einhergehen. Im Fall der Spondylose handelt es sich um den Abbau der Bänder und Zwischenwirbelscheiben (= Bandscheiben) sowie der Wirbelkörper. Der Umbauprozess beginnt in der Regel an der Unterseite der Wirbel. Dabei handelt es sich um eine „Zubildung“, d.h. um eine Bildung zusätzlichen Knochengewebes, sogenannte Randzacken. Diese können erhebliche Ausmaße annehmen und im Seitenbereich der Wirbelkörper die abgehenden Nerven beeinträchtigen.

Wenn auch die kleinen Wirbelgelenke oberhalb der Nervenabgänge in das degenerative Geschehen einbezogen sind, spricht man von einer Spondylarthrose. Im Extremfall sind ganze Wirbelsäulenabschnitte durch eine massive Knochenbrücke starr miteinander verbunden. Wenn die elastischen Elemente der Wirbelsäule (Zwischenwirbelscheiben, Bänder) verschlissen sind, drohen erhebliche Folgeerkrankungen z. B. in Form von Lähmungen durch Bandscheibenvorfälle.

Sind benachbarte Wirbelkörper einmal durch eine Spondylose starr verbunden, ist diese Gefahr jedoch gering. Die Wirbelsäule ist in diesem Bereich zwar nicht mehr elastisch, bleibt aber stabil und die Gefahr eines Bandscheibenvorfalles ist nach vollständigem Abschluss der Spondylosenbildung gebannt. Die Bildung von Spondylosen ist deshalb in Zonen der höchsten Belastung zu erwarten, da hier auch der Verschleiß am stärksten ist.

(* von griech. spondylon = Wirbelsäule; -ose = degenerativ bedingt: Degenerative, d.h. altersbedingte oder verschleißbedingte Veränderung an der Wirbelsäule.)


Herbeden-Arthrose – Arthrose der Fingergelenke
Es erkranken zehnmal mehr Frauen an einer Fingergelenkarthrose als Männer. Gelenknahe Verletzungen der Finger oder eine Schädigung der Strecksehne über dem Fingerendgelenk, die nicht verheilt ist, gelten als Auslöser. Bedeutender scheinen aber hormonelle Ursachen zu sein. Dies könnte auch erklären, warum so viel mehr Frauen von dieser Form der Arthrose betroffen sind als Männer.


Bouchard-Arthrose – Arthrose der Fingermittelgelenke
Auch bei der Bouchard-Arthrose sind die Fingergelenke betroffen, jedoch nicht die Endgelenke wie beim Herbeden-Typ sondern die Mittelgelenke. Beide Former der Fingergelenkarthrose treten häufig gemeinsam auf.

Rhizarthrose – Arthrose des Daumensattelgelenks
Auch die Rhizarthrose zählt zu den Fingergelenkarthosen. Sie betrifft das Gelenk mit dem der Daumen am Handteller befestigt ist. Auch hier sind Frauen sehr viel häufiger betroffen als Männer. Insbesondere Frauen in den Wechseljahren klagen über Gelenkbeschwerden im Daumen.

Hallus rigidus – Arthrose der Grundgelenks am Großen Zeh
Der Hallux rigidus ist eine abnutzungsbedingte Erkrankung des Grundgelenkes der Großen Zehe. Bewegungseinschränkung und Schmerzen beim Abrollen des Fußes sind die Folge. Unbehandelt führt dies zur Einsteifung des Großzehengrundgelenks und einer starken Behinderung beim Gehen. Gelegentlich werden Vorstadien dieser Erkrankung auch als Hallux limitus bezeichnet. Die Erkrankung kommt in allen Altersstufen und beginnt häufig schon in der Jugend, es sind überwiegend Männer betroffen.

Hierzu zählt die Osteoporose – eine Krankheit, die Folge entzündlichen Rheumas sein kann. Bei der Osteoporose – auch Knochenschwund genannt – ist der Knochenstoffwechsel gestört. Die Knochen werden anfällig für Brüche. Betroffen sind vor allem Wirbelkörper des unteren Rückens und der Brustwirbelsäule sowie Unterarm- und Oberschenkelhalsknochen. 
Die Osteoporose selbst verursacht keine Beschwerden, Knochenbrüche jedoch sehr wohl. Bei Brüchen von Wirbelkörpern können die verformten Knochen zu dauerhaften Schmerzen führen. Häufig entsteht auch ein Rundrücken, der die Bewegungsfreiheit einschränkt. 

Eine weitere Stoffwechselerkrankung mit rheumatischen Beschwerden ist die Gicht. Bei Betroffenen ist der Harnsäure- oder Purin-Stoffwechsel gestört. Dadurch entsteht im Körper ein Harnsäureüberschuss. Typischerweise treten Gichtanfälle auf – plötzliche, starke Schmerzen in einem Gelenk mit Schwellung, Rötung und Überwärmung. 

Das chronische Schmerzsyndrom beschreibt eine Reizung des Weichteilgewebes, sowie der Muskeln, der Schleimbeutel, Sehnenansätze und Sehnenscheiden – meist durch Überlastung.

Rückenschmerzen sind die häufigste Form akuter oder chronischer Schmerzen im Bewegungssystem. 
Meist ist der untere Teil des Rücken betroffen, wobei die Schmerzen in den oberen Teil oder bis in die Beine ausstrahlen können. Auch den Tennis-Ellbogen oder das Karpaltunnelsyndrom findet man in dieser Gruppe.

Fibromyalgie-Syndrom

Die Fibromyalgie verursacht Schmerzen in unterschiedlichen Regionen des Körpers, meist in der Nähe von Gelenken und Muskeln, fast immer ist auch die Wirbelsäule betroffen. Weitere Krankheitszeichen wie Müdigkeit und Schlafstörungen beeinträchtigen die Lebensqualität. 
Genaue Ursachen sind bis heute nicht bekannt, aber man weiß, dass bestimmte Faktoren wie Stress, psychische Belastung, zu geringe körperliche Aktivität, Rauchen oder Übergewicht das Risiko einer Erkrankung erhöhen. 
Eine Fibromyalgie entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und zeigt sich in den Anfängen meist durch starke Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Im weiteren Verlauf breiten sich die Schmerzen auf den Schulterbereich, Ellenbogen, Hände, Hüften, Knie und Sprunggelenke aus. Die Gelenke selbst sind nie befallen, sondern nur die gelenknahen Regionen. Mit Fortschreiten der Erkrankung fühlen sich die Patienten körperlich und geistig erschöpft, weil die Nachtruhe nicht mehr die nötige Erholung bringt. Zusätzliche Beschwerden wie Überempfindlichkeit, innere Unruhe oder Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Gefühlsstörungen an Händen und Füßen, Herzrasen und Konzentrationsstörungen können als Folge der Fibromyalgie auftreten.